
Funktionale Apps sind üblicherweise plattformübergreifend und das sind im Markt der mobilen Betriebssysteme derzeit iOS (iPhone/iPad) und Android. Obwohl beide Plattformen mit ihrer Nähe zu Unix eine (dennoch ferne) Verwandtschaft aufweisen, ist die Entwicklung von plattformübergreifenden Anwendungen mit den plattformeigenen Tools komplex und vor allem nicht sehr effizient.
Eine elegante Möglichkeit, um dieses Problem zu lösen, sind Entwicklungsplattformen, die Cross-Plattform-Applikationen ermöglichen. Auf diese Weise kann ein einheitlicher Programmcode geschrieben werden, der dann durch die Entwicklungsplattform zu nativen Apps für die jeweiligen Betriebssysteme kompiliert wird. Eine solche Entwicklungsplattform ist Xamarin, seit 2016 eine Tochtergesellschaft von Microsoft.
Das Entwicklungsteam von Xamarin ist in der Programmier-Community nicht unbekannt. Im Jahr 2000 machten sich die Entwickler eines Unternehmens namens Ximian Gedanken, das im gleichen Jahr von Microsoft vorgestellte .NET-Framework in Linux umzusetzen. Ergebnis war “Mono”, das ein Jahr später als Open-Source-Projekt vorgestellt wurde.
Im Jahr 2011 starteten die ehemaligen Mono-Entwickler das Unternehmen namens Xamarin, um auf dem aufkommenden Markt der mobilen Betriebssysteme eine plattformübergreifende Entwicklungsumgebung zu schaffen. Das gleichnamige, ein Jahr später vorgestellte Produkt ermöglichte den Einsatz der Programmiersprache C# zur Entwicklung von plattformübergreifenden Anwendungen für Windows, aber auch für MacOS. Ab der Version 2.0, die 2013 vorgestellt wurde, kamen als Zielplattformen die mobilen Betriebssysteme iOS und Android dazu, so dass nun aus Visual Studio heraus Programme für MacOS, iOS und Android entwickelt werden konnten.
Inzwischen sind die Xamarin-Tools – eben durch den Kauf von Microsoft – direkt in Visual Studio integriert und ermöglichen eine höchst effiziente Arbeitsweise bei der Entwicklung von Apps. Der Entwicklungsaufwand wird auf einen zentralen Programmcode beschränkt, so dass auch Programm-Releases weitgehend gleichzeitig für alle entsprechenden Betriebssystemplattformen veröffentlicht werden können. Mit der Möglichkeit zur Erstellung einheitlicher Benutzeroberflächen – ebenfalls fest in Xamarin integriert – kann darüber hinaus die Nutzererfahrung deutlich verbessert werden, weil individuelle Anpassungen für einzelne Betriebssysteme weitgehend entfallen.
Für den Kunden ergeben sich konkrete Kostenvorteile – Apps sind günstiger in der Entwicklung und in der Wartung.
Neueste Kommentare